Links überspringen
Sortenbestimmung

Metall­urgische Prüf­ungen

Nicht nur die chemische Zusam­men­setzung entscheidet über die Qualität von Hart­metallen. Mechanische und metall­urgische Eigen­schaften wie Korngröße, Härte, Dichte und Phasen­zusam­men­setzung haben ebenso maß­ge­blichen Einfluss auf die Güte des Hart­metalls. Um diese wesent­lichen Qualitäts­merk­male zweifels­frei und schnell zu bestimmen, verfügen wir über ein haus­eigenes Labor für profes­sionelle metall­urgische Unter­suchungen.

Neben der Qualitäts­sicherung unserer Produkte bedeuten diese Kontrollen – ob Einzel­analysen oder regel­mäßige Unter­suchungen – Sicher­heit für den Anwender, Werkzeug­hersteller und natürlich End­verbraucher. Die unab­hängige Beurteilung durch unsere Experten garantiert größte Anwen­dungs­sicherheit, Kosten­ersparnis sowie Trans­parenz beim Hart­metall-Einkauf.

Hartmetall-Sortenbestimmung

Oftmals werden Hart­metall-Sorten nur durch die Korn­größe und den Kobalt­gehalt definiert. Das greift zu kurz. Schließlich beein­flusst eine ganz Reihe physikal­ischer Kenn­größen die Qualität und Sorten­identi­fikation eines Hart­metalls. Unsere Spezial­isten ermitteln deshalb Merk­male wie die magne­tische Sättigung, das spezi­fische Gewicht und unter­suchen den mikros­kopischen Gefüge­aufbau. Erst auf Grund­lage dieser Ergeb­nisse kann das optimale Hart­metall für Ihre ind­ividu­elle Anforder­ung gefunden werden.

Analysen im Detail

Die Koerzitivfeldstärke (Hc) bezeichnet die mag­netische Feldstärke, die notwendig ist, um eine ferromagnetische Substanz vollständig zu entmagnetisieren. Aus den magnetischen Eigen­schaften lassen sich Erkenntnisse über das Werk­stoffgefüge ableiten.

Statische Auswertung bei der Wareneingangskontrolle
Zerstörungsfreies Prüfen von Hartmetallen

Mit der Messung der gewichtsspezifi­schen magnetischen Sättigung lassen sich Aussagen über den Sinterzustand und die Kohlenstoffbilanz machen. Hieraus lässt sich ein schnelles Urteil über die Qualität des unter­suchten Hartmetalles ableiten.

Alle ermittelten Werte können auf Wunsch direkt an den Kunden übertragen werden
Messen der magnetischen Sättigung mittels einer Helmholtzspule

Das Mikroskop von Leica lässt keine Wünsche offen: Die bis zu 2000fache Ver­größerung ermöglicht unter anderem eine gründliche Bestimmung von Gefüge, Porosität, Eta-Phase, Bindemetallverteilung und Korn­größen­bestimmung. Zur Analyse und Dokumentation ist die Ausgabe auf bildgebenden Medien möglich.

Aufnahme eines WC-Grobkorns in einem Feinkorn-Hartmetall
Leica Labormikroskop: Höchste Qualität in der Optik und hochpräzise Linsen

Bei der Härteprüfung nach Vickers wird eine Diamantpyramide unter einer festgelegten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt. Mittels eines Messmikroskops lässt sich die Vickershärte (HV) und der KIC-Wert ableiten. Beide Werte sind zur Beurteilung der Härte, der Verschleißfestigkeit und Bruchzähigkeit von großer Bedeutung.

Härteeindruck mit Rissbildung zur Ermittlung des KIC-Wertes
Härteprüfung mit 30kN Prüflast

Zur exakten Ermittlung des spezifischen Gewichtes und der Messung der gewichts­spezifischen Magnetisierungs­sättigung setzen wir eine Präzisionswaage von Sartorius ein. Der Dichtewert gibt in erster Linie Aufschluss über den Bindemetallgehalt.

Die Waage ermittelt das Gewicht bis auf ein tausendstel Gramm genau
Hochpräzises Messen ist notwendig, selbst die Wassertemparatur wird berücksichtigt

Dieses Mikroskop dient der ersten schnellen Betrachtung der Werkstoffproben. Mit bis zu 150facher Vergrößerung ist die Beurteilung von Werkzeugbrüchen oder von Verschleißbildern. an Werkzeugschneiden möglich. Auch hierdurch ist über die angeschlossene Kamera eine Bildausgabe möglich.

Spannungsriss oder Hartmetallfehler? Die mikroskopische Betrachtung ermöglicht ein sicheres Urteil
Ein großes Gesichtsfeld und einfache Handhabung ermöglichen schnelle und verlässliche Aussagen

Die Biegebruchfestigkeit ist abhängig vom Kobaltgehalt und der Korngröße des Hartmetalls. Die Bestimmung erfolgt durch eine zerstörende Prüfung an Standardproben gemäß DIN EN ISO 3327. Dabei werden die Proben bis zum Bruch mit steigender Kraft belastet.
Die Biegebruchfestigkeit liefert direkte Anhaltspunkte über die Belastbarkeit des Hartmetalls im praktischen Einsatz. Aufgrund der großen Streuung der Messwerte müssen für sinnvolle Auswertungen mehrere Proben gebrochen werden.

Die Proben werden bis zum Bruch mit steigender Kraft belastet.
Prüfung der Biegebruchfestigkeit nach DIN EN ISO 3327-2006